Eine Frage des Stils
Unser Kochstil richtet sich nicht nach einer bestimmten Ernährungswissenschaft und ist auch nicht länderspezifisch. Wir haben Erfahrung mit Ayurvedischer Ernährung, Low Carb, Makrobiotik und den Küchen zahlreicher Länder und Kulturen wie Japan, Vietnam, Thailand und Indien gesammelt. Auch “Soulfood” ist uns bekannt und wir finden es gut. So hat sich mit der Zeit unser ganz persönlicher Stil entwickelt. Dabei sind wir nicht dogmatisch und lieben ein gutes Stück Käsekuchen mit einer Tasse Kaffee (schön mit der Hand gebrüht bitte). Nur eben nicht jeden Tag und schon gar nicht vor der Praxis.
Im den Alltag legen wir viel Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von Eiweiß, Kohlenhydraten und gesunden Fetten. Außerdem bevorzugen wir regionale Produkte, auch das prägt unseren Kochstil. Geniales Gemüse gibt es bei uns all year round! Kommt der Winter, verschwinden Tomaten und Gurken vom Speiseplan und Saisongemüse wie Pastinaken, Rotkohl, Kartoffeln bestimmen was auf den Tisch kommt. Dennoch bleiben in der Zubereitung “exotisch” und lieben es, scheinbar unkombinierbare Zutaten zu kombinieren. Denn wir lieben Gewürze! Koriander, Kreuzkümmel und Co. sind uns genauso wichtig wie scharfe Messer. Vielleicht sogar wichtiger.
Als Kreativlinge sind uns auch Farben wichtig. Das Essen soll natürlich in erster Linie nahrhaft sein, aber es soll auch Spaß machen. Buntes macht hungrig und bestenfalls lustig.
Das Thema “Bio” ist uns natürlich wichtig, aber wenn wir von einem regionalen Bauern, der nicht den Biostempel trägt, gute Ware bekommen und wir wissen, dass er niemanden vergiftet, bevorzugen wir den heimischen Apfel anstatt des weit transportieren aus dem Timbuktu.
Heather Donaldson
Als Kind wohnte ich in Jamaica, einem Kaff im Bundesstaat Vermont, New England, USA. Weit und breit keine Palmen, keine Kokosnüsse, keine Dreadlocks. Stattdessen Winter für Winter: Skipisten, Skilifte, Skifahrer und Skiringdarassabumm!
Von der dritten Klasse an war ich ein Schlüsselkind, ging bei meinen besten Freunden ein und aus: drei Geschwister, deren Vater aus Japan stammte. Mit neun Jahren kam ich so mit seltsamen Dingen wie Algen als Knabberzeug, rohem Tofu und rohem Kohlrabi mit Sojasauce, gegrillten Hühnerherzen und Tintenfisch Sashimi in Berührung. Und ich habe diese seltsamen Dinge geliebt! Diese frühen kulinarischen Erlebnisse waren der Anfang meiner Liebe und Faszination fürs Essen und Kochen. Meine Lieblingsküchen sind bis heute die Japanische und die Asiatische. Meiner Köpergröße nach könnte ich auch locker als Japanerin durchgehen.
Das alles weiß diese Familie bis heute gar nicht und es wird Zeit, mich dafür zu bedanken! Amy, Carey, David, Linda, Troy: If you only knew how much these times influenced the way I cook today!
Nach meiner Ausbildung zur Mediengestalterin hatte ich so gar keine Lust auf die Werbewelt. Ich landete bei fünf Jungs, die fünf Kneipen/Restaurants/Biergärten betrieben. Einer von diesen fünf Jungs war Flippo. Anfangs übernahm ich die Grafikarbeit, wuchs aber immer mehr in den Eventbereich hinein und fand mich eines Tages mit Flippo in der Küche bei den Vorbereitungen für ein 150-Mann-Catering. So ging es ein paar Jahre weiter, immer öfter stand ich mit Flippo in der Küche und habe Menüvorschläge mitgestaltet. Während der acht gemeinsamen Jahre in dem Betrieb haben wir unglaublich viel zusammen organisiert, geschaffen und durchgeführt. Wir waren von Anfang an ein Team.
Ganz bestimmt führte unser gemeinsames Interesse für Ashtangayoga letztendlich zu einer großen Freundschaft. Wir reisten zu Workshops und in ferne Länder, um gemeinsam die Yogamatten auszurollen. 2010 eröffneten zusammen das Yogastudio Pink Elephant. Our very own yoga home.
Zwei Jahre später war es Zeit “to move on”. Ich habe gekündigt, Flippo hat gekündigt und wir verabschiedeten uns von dem Betrieb, indem wir acht Jahre zusammen eine sehr arbeitsintensive aber tolle Zeit verbracht hatten. Aber wir hatten uns verändert und wollten diese Veränderung auch im Job ausleben.
Jetzt stehen wir zwar immer noch zur zweit in der Küche, aber dafür können wir uns ganz und gar auf die vegetarische/vegane Küche konzentrieren. Wir kochen oft für Yogis und natürlich auch weiterhin für die Freunde. This is what i call living the dream (at least one of them).
Flippo Riedel
Von Geburt an wurde ich mit allerbester fränkischer Hausmannskost von Muttern verwöhnt. Schon genauso lang bin ich beim Essen sehr wählerisch, bevorzugte aber eindeutig die deftigen hausgemachten Fleischgerichte. Selbst kochen war dabei so gar nicht mein Ding. Mein Interesse am Kochen begann mit erst 21 Jahren als ich meinen ersten Schweinebraten mit selbstgemachten Klößen zubereitete und den ersten eigenen Hefeteig für Pizza knetete. 27 Jahre später entstand Pink Elephant Cooking.
In dieser Zeit, haben sich durch Veränderungen der Lebensweise auch die Ernährung und der Kochstil geändert – inspiriert von meiner damaligen Frau, die sich mit vegetarischer, biologischer, regionaler, vollwertiger und vor allem gesunder Ernährung beschäftigte. So begann ich, mit Lebensmitteln bester Qualität für meine Familie und Freunde zu kochen. Und es wurde selten alleine gekocht. Alleine kochen ist wie alleine essen.
Je mehr und intensiver ich mich meiner Ashtangayoga-Praxis widmete, desto mehr hat sich das Verlangen nach Fleisch bis auf Null reduziert. Die Vielfältigkeit der vegetarischen/veganen Ernährung und die daraus resultierende Vitalität überzeugen mich seit ein paar Jahren vollkommen.
2005 kam Heather in unseren Betrieb. Immer mehr wuchsen unsere Aufgaben zusammen und immer öfter fanden uns gemeinsam in der Küche um Caterings zu zubereiten. Aus dem gemeinsamen Interesse an Yoga und Kochen entstand eine große Freundschaft, die uns dazu hat bewogen hat, um die halbe Welt zu fliegen um Yoga zu praktizieren und Inspirationen für gutes Essen zu erlangen.
23 Jahre lang habe ich viele Stationen und Variationen in der Gastronomie gelebt und geliebt: von der kleinen Livemusik-Szenekneipe bis zum großen Kulturzentrum, von kleiner, einfacher, leckerer Bistroküche bis hin zur Großgastronomieküche mit Biergartenbetrieb und 1.000 Sitzplätzen. Im Januar 2012 entschied ich mich, die eigene Gastronomie mit fünf Betrieben und mehr als 130 Mitarbeitern zu verlassen und mich der Zweimann/frau-Kochshow Pink Elephant Cooking und dem Ashtangayoga zu widmen.